Fallstricke bei der Storage-Migration | Teil (2/3)
Donnerstag, 14.04.2022
Neue Anforderungen an Storage-Systeme
An Ihre Storage-Systeme gibt es neue Anforderungen. Denn die Datenmenge steigt, Skalierbarkeit wird für Ihre Storage-Lösung unverzichtbar, und oft ist auch ein Near-Realtime-Zugriff wichtig. Letztlich werden Sie um eine Ablösung Ihrer Legacy-Systeme und eine zumindest teilweise Migration Ihrer Storage-Kapazitäten nicht herumkommen (Teil 1: Gute Gründe für eine Storage-Migration). Im zweiten Teil unserer Blogserie zum Thema Storage gehen wir darauf ein, welche typischen Fallstricke bei Ihrer Storage-Migration lauern.
Kommunikation und Change Management
Eine gute Kommunikation ist einer der zentralen Erfolgsfaktoren bei Ihrer Storage-Migration. Denn Sie dürfen die Zahl der involvierten Prozesse, Abteilungen und Betroffenen nicht unterschätzen. Hinzu kommt, dass die vielen Beteiligten, die nicht aus der IT kommen, nicht unbedingt das technische Verständnis mitbringen, das erforderlich wäre. Hierarchien können ein Hemmnis darstellen, und bei einer ausgeprägten strategischen Tragweite eines konzernweiten Migrations-Projekts ist es auch nicht mehr möglich, alle Beteiligten über Einzelabstimmungen ins Boot zu holen. In jedem Fall gilt: Change Management ist eine zentrale Aufgabe im Rahmen einer Storage-Migration – im Grunde für Unternehmen jeder Größe. Auch auf die Tatsache, dass es – wie in jedem großen Projekt – auch bei einer Storage-Migration unliebsame Überraschungen geben kann, mit denen man dennoch professionell umgehen muss, sollte man die Beteiligten vorbereiten. Denn selbstverständlich gibt es vor der Migration auf die neue Storage-Lösung keine Praxiserfahrung in Ihrem Unternehmen, es mangelt verständlicherweise an exakten Kenntnissen und Richtwerten zu den neuen Systemen, und etwaige Probleme im Realbetrieb lassen sich durch Tests nie vollständig vermeiden.
Schwierigkeiten durch Legacy-Storage
Mitunter können die bestehenden Storage-Systeme im Unternehmen durchaus 20 Jahre alt sein – was die Migration bereits grundsätzlich erschwert. Oft ist die verfügbare Dokumentation zu den Legacy-Systemen, wenn sie überhaupt noch existiert, mangelhaft und nicht auf dem neuesten Stand. Prozessänderungen sind ggf. nicht ausreichend dokumentiert. Sind die Legacy Systeme nicht an alle relevanten Betriebssysteme angebunden, werden beispielsweise Probleme bei der Benutzerverwaltung entstehen. Unterschiedliche Plattformen, etwa Windows und Linux, sind in diesem Zusammenhang auch nicht hilfreich.
Sicherheit, Compliance und Interessenkonflikte
Sicherheit und Compliance sind Aufgaben, die Sie bei der Storage-Migration von Anfang an auf dem Schirm haben sollten. Zu Beginn des Projekts ist allerdings das Wissen darüber, wer zu involvieren ist, oft noch rudimentär. Grundsätzlich gilt es dabei, die wirklich relevanten Einzelpersonen zu identifizieren und nicht einfach möglichst viele Meinungsbilder einzuholen. Es geht darum, festzulegen, wessen Meinung zu einem konkreten Sachverhalt tatsächlich Relevanz hat. Auch sind Interessenkonflikte zu lösen, die sich aus den Abhängigkeiten von anderen Abteilungen, Standorten oder externen Dienstleistern ergeben. Hier ist es nötig, bei Fragen wie Datenschutz, Compliance, Berechtigungen oder Datenverschlüsselung zu vermitteln.
Änderungen im Scope und separate Shares
Ebenso können Interessenkonflikte zu lösen sein, wenn es Änderungen im Scope Ihres Storage-Migrationsprojekts gibt – solche Anpassungen sind erfahrungsgemäß nicht die Ausnahme, sondern eher die Regel. Auch hier gilt es, zu identifizieren, wessen Stimme relevant und zielführend ist. Häufig werden gewisse Kompatibilitätsprobleme mit der neuen Storage-Lösung auftreten. Zudem kann es Nachzügler geben, die sich in den Migrationsfahrplan nicht ohne weiteres integrieren lassen. Bestimmte Shares können in Gestalt von Datencontainern spezifischen Abteilungen, Projekten oder Personen zugeordnet sein. So können Nachzügler entstehen, weil sich beispielsweise Produktionssysteme nicht offline nehmen lassen oder Geschäftsführungsserver separat verwaltet werden müssen. Oft werden dann Not-Meetings und Taskforces nötig, um die unterschiedlichen Probleme verschiedener Dringlichkeit in den Griff zu bekommen.
Wie Best Practices Ihre Migration schützt, erklären wir im dritten und letzten Teil
Mit einem Best Practice-Ansatz lässt sich vielen dieser Probleme bei der Migration vorbeugen. Wie wir bei brox IT vorgehen, um Ihre Storage-Migration zum Erfolg zu führen, erläutern wir im dritten und letzten Teil unserer Blogserie: Die Best Practices der Storage-Migration.
Jessica Knibbecke
Autor
Senior Consultant
Justin Lee Weis
Co-Autor
Partner / Prokurist