Die Best Practices der Storage-Migration | Teil (3/3)
Mittwoch, 18.05.2022
Know-how To Succeed
In den ersten zwei Teilen unserer Blogserie haben wir uns mit der Notwendigkeit neuer Storage-Systeme (Teil 1: Gute Gründe für eine Storage-Migration) bzw. mit den typischen Herausforderungen solch einer Migration beschäftigt (Teil 2: Fallstricke bei der Storage-Migration). In diesem dritten und letzten Teil soll es um die erprobten Best Practices in Sachen Storage-Migration gehen: Wir nennen dies unser „Know-how To Succeed“.
Grundlegende Maßnahmen
Oft lagert die IT des Unternehmens die vielfältigen Aufgaben im Zusammenhang mit einer Storage-Migration an einen externen Dienstleister aus. Dabei sind die grundlegenden To-Dos allgemein bekannt und stehen mitunter explizit in der Anforderungsliste des Unternehmens. Die Details: Auf eine Analyse des Ist-Zustands folgt die Erstellung eines Soll-Konzepts. Es gilt, Shares, Zuständigkeiten und Ansprechpartner zu identifizieren. Nur so lassen sich die anstehenden Änderungen sowohl technisch als auch organisatorisch vorbereiten. Die Betroffenen sind rechtzeitig zu informieren, damit sie die Zeit haben, sich zu äußern – schon um spätere Betriebsprobleme zu vermeiden. Ist eine umfassende Strategie ausgewählt, folgen eingehende Tests unter Berücksichtigung konkreter Randbedingungen. Die Aktualisierung der Dokumentation zu den Legacy-Systemen gehört ebenso zu den Aufgaben wie die Erstellung einer neuen Dokumentation. Ein To-Do, das sich durch das gesamte Migrationsprojekt zieht, ist die kontinuierliche Abstimmung über das weitere Vorgehen, sowohl in organisatorischer als auch in technischer Hinsicht.
Das optimale Vorgehen
Neben diesen Standardmaßnahmen gibt es aber noch eine ganze Reihe von Punkten, bei denen sich ein besonderes Augenmerk lohnt. Sie markieren die Best Practices der Storage-Migration und haben sich in der Praxis der Storage-Migrationsprojekte, für die brox IT verantwortlich zeichnete, bewährt. Unsere erste Empfehlung besteht darin, angrenzende Prozesse, IT-Architekturen und -Landschaften frühzeitig einzubinden. Denn es kann besondere Anforderungen an Ihre Migration geben, die sich beispielsweise aus Aspekten wie Sicherheit und Compliance ergeben.
Auch Kompromisse kennen Grenzen
Bei Interessenkonflikten zwischen verschiedenen Abteilungen oder Stakeholdern ist eine konsequente Vermittlungsarbeit ein Schlüsselfaktor für den Erfolg. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, den Betroffenen die Vor- und Nachteile der möglichen Szenarien genau zu erläutern und zu ermitteln, welche relevanten Punkte, Kennzahlen und Pain Points es bei den jeweiligen Parteien gibt. Trotz aller Kommunikation und Vermittlung bleibt es dennoch entscheidend, dass Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Denn die Interessen können mitunter sehr unterschiedlich sein, etwa was Kosten und Aufwände betrifft. Die Berücksichtigung aller Perspektiven darf nicht dazu führen, dass Sie allen Einwänden vollumfänglich entsprechen wollen: Dann käme Ihr Migrationsprojekt einfach zu einem kompletten Stillstand. Stattdessen ist es erforderlich, sinnvolle Kompromisse zu finden.
Externe Dienstleister involvieren
Nicht unterschätzen sollte man bei der Migration auch den Kooperations- bzw. Abstimmungsaufwand mit externen Dienstleistern. Diese IT-Dienstleister sind häufig für ein bestimmtes System im Unternehmen verantwortlich. Dies bedeutet: Um eine erfolgreiche Migration zu gewährleisten, ist es erforderlich, dass der Dienstleister eine Testumgebung seines Systems zur Verfügung stellt, damit dessen einwandfreier technisch-operative Betrieb in Ihrer neuen Storage-Landschaft geprüft werden kann. Die Spezialisierung solch eines Dienstleisters ist für das Migrationsprojekt aber nicht selten auch ein Nachteil – mitunter müssen Sie ihn erst zur nötigen Kooperation in Ihrem Migrationsprojekt bewegen.
Migrationsstrategie mit Meilensteinen
Für Ihre Storage-Migration ist eine sorgfältig geplante Strategie erforderlich, in der auch die diversen Meilensteine Ihres Projekts definiert sind. Dies ist auch wichtig, wenn sie für Ihre Migration einen externen Dienstleister hinzuziehen möchten und den zu erbringenden Leistungsumfang festlegen müssen. Im Idealfall wird dieser Dienstleister Ihnen ein Gesamtleistungspaket aus einer Hand liefern, in dem alle erforderlichen Ebenen konsolidiert sind. Wir von brox übernehmen beispielsweise das Projektmanagement, stellen Ihnen unser technisches Know-how zur Verfügung, bringen unsere System- und Komponentenkenntnisse ein, wenden die in der Praxis bewährten Best Practices an und passen, wo es sinnvoll ist, diese Best Practices an Ihre individuellen Gegebenheiten an. Last but not least führen wir für Sie die operative Umstellung durch und unterstützen auch den Betrieb Ihrer neuen Storage-Lösung.
Probleme strukturiert angehen
Bei jeder Storage-Migration kann es dazu kommen, dass unvorhergesehene Probleme auftreten. Es gehört darum als essenzieller Bestandteil zu unseren Best Practices, dass wir ein strukturiertes Vorgehen anwenden, um unerwartete Probleme auszuräumen. Kopflosigkeit und Aktionismus bewirken in solch einer Situation erfahrungsgemäß wenig. Der erste Schritt einer strukturierten Problembehandlung besteht darin, das Problem genau zu lokalisieren. Anschließend ist es aber auch erforderlich, alle mitspielenden Komponenten zu identifizieren, gleichsam ein Big Picture der Problemlage zu gewinnen. Alle Gespräche, die zur Identifikation und Bewältigung des Problems geführt werden müssen, sollten protokolliert und dokumentiert werden. Das Gleiche gilt für die Maßnahmen, die wir schließlich ergreifen, um das Problem auszuräumen. Es braucht beträchtliche Erfahrung, um ein so komplexes Projekt wie eine Storage-Migration auf Erfolgskurs zu halten. Auf einen Dienstleister zu bauen, der das erforderliche Know-how mitbringt, ist für Unternehmen darum in vielen Fällen eine kluge Entscheidung.
Patrick Hanke
Autor
Projektmanager
Justin Lee Weis
Co-Autor
Partner / Prokurist