Gute Gründe für eine Storage-Migration | Teil (1/3)
Mittwoch, 16.03.2022
Neue Anforderungen an Storage-Systeme
Die Datenmengen scheinen unaufhaltsam zu wachsen. Das Internet of Things, Smart Data, künstliche Intelligenz und neuronale Netze, unterschiedlichste Video-, Bild- und Datenformate – sie alle tragen dazu bei. Einen besonders großen Anteil an diesem Wachstum haben nicht selten die Produktionsprozesse in Unternehmen. Aber genauso geht es heute oft um die Analyse des Kundenverhaltens in Echtzeit, um die Effektivität von Werbemaßnahmen, um UX Testing und Nutzerforschung, um Heatmaps und semantische Analysen. All dies hat insbesondere in trendgeprägten Branchen einen unmittelbaren wirtschaftlichen Wert. Die vielfältigen neuen Anwendungsfälle haben auch eine Auswirkung auf Ihre IT-Infrastruktur: Die Anforderungen an Ihre physischen Storage-Systeme verändern sich.
Das absehbare Ende Ihrer Legacy-Landschaft
Auch in Ihrem Unternehmen dürften Legacy-Landschaften über kurz oder lang an ihre Grenzen stoßen. Denn mit dem Platzbedarf Ihrer physischen Storage-Systeme steigen auch die Kosten. Gleichzeitig werden Verfügbarkeit und Geschwindigkeit immer wichtigere Kriterien. Neben Archival Storage- und Cold Storage-Ansätzen spielt heute für viele Anwendungsfälle auch Hot Storage eine immer größere Rolle – also eine Event-Streaming-Architektur mit einem Datenzugriff nahezu in Echtzeit.
Objekt-Storage: moderne, hierarchiefreie Datenspeicherung
So treten beispielsweise neben herkömmliche, hierarchischen File Storage-Ansätzen auch Object Storage-Strategien – für neue, zusätzliche Anwendungsszenarien. Der Begriff der Object Storage, der sich inzwischen auch in der leicht eingedeutschten Variante Objekt-Storage verbreitet, bezeichnet eine Methode, die Daten als diskrete Objekte speichert, die um umfangreiche Metadaten ergänzt sind. Dieser hierarchiefreie Ansatz der Datenspeicherung, der ohne Verzeichnisstruktur auskommt und alle Objekte in einen Speicherpool legt, wird häufig in cloudbasierten Storage-Lösungen angewandt. Anhand des eindeutigen Namens für jedes Objekt sind verschiedenste Anwendungen in der Lage, das Objekt inklusive seiner Metadaten bei Bedarf abzurufen.
Ein Beispiel für die konkreten Vorteile
Dem Prinzip solch eines Objekt-Storage-Ansatzes folgend haben wir bei brox beispielsweise einen Großkonzern dabei unterstützt, von seiner alten Windows-Plattform auf eine NetApp-NAS-Plattform zu migrieren – denn die Anforderungen des Konzerns hatten sich geändert. Zu den Vorteilen, die der Konzern mit seiner Migration realisieren konnte, zählten nicht zuletzt die Dateneffizienz-Features der Objekt-Storage-Idee: Der Speicherplatzbedarf wurde deutlich reduziert, während die Speicherdichte zunahm. Auch die Kostensenkungen, die sich durch die Migration ergaben, waren ein wichtiges Motiv.
Storage wird ökologischer
Zudem konnte der Konzern datenbezogene Abläufe durch die neue NetApp-NAS-Plattform beschleunigen, und er genießt heute eine deutlich vereinfachte Verwaltung seiner Systeme. Darüber hinaus ist durch die Storage-Migration die Basis für neue Prozessautomatisierungen gelegt. Last but not least: Auch aus ökologischer Perspektive hat die neue Objekt-Storage-Lösung dem Konzern wichtige Vorteile eröffnet. Dank der neuen All-Flash-Arrays haben sich Stromverbrauch und Stellfläche reduziert. So nähert sich der Konzern dem Ideal einer CO2-freien, emissionsneutralen Produktion.
Vertrauensdefizite gegenüber der Cloud
Allerdings gibt es in deutschen Konzernen – und generell auch im deutschen Mittelstand – eine eher konservative Grundhaltung, wenn es um Cloud-Storage-Konzepte geht. Die Sorge um die Datensicherheit und den unbedingten Verbleib der Daten im deutschen bzw. europäischen Rechtsraum spielen dabei eine wesentliche Rolle. Entsprechend wird bei der Wahl des Cloud-Providers oft großer Wert darauf gelegt, dass sich dessen Server auf deutschem Boden befinden – schon um einer Datenspionage vorzubeugen. Auch lagern viele deutsche Unternehmen hauptsächlich solche Daten in die Cloud aus, die für sie keine besondere strategische Relevanz besitzen.
Individuelle Storage-Konzepte
All diese Bedenken sind durchaus nachvollziehbar. Zudem ist die Cloud natürlich nicht die einzige Option. Vielmehr muss der Storage-Ansatz zu Ihren Anforderungen passen. Darum geben wir unseren Kunden auch kein Modell vor, sondern liefern eine Entscheidungshilfe, die Kosten, Nutzen und Rahmenbedingungen erörtert. So bieten sich in manchen Fällen hybride Storage-Konzepte an. Es kommt darauf an, den für Ihre Bedürfnisse, Anwendungsfälle und Strategien idealen Mix zu finden. Der optimale Storage-Ansatz für ein Unternehmen ist immer individuell – in Sachen Technologie, Performance und Kostenstruktur.
Die Fallstricke der Storage-Migration
Das Wissen darum, welche Storage-Strategie die Bedürfnisse eines bestimmten Unternehmens letztlich am besten erfüllt und welche technischen Aufgaben sich bei der entsprechenden Migration grundsätzlich stellen, ist das eine. Das andere aber ist das Wissen darum, wie man ein Migrationsprojekt wirklich zum Erfolg führt. Wie man die Fallstricke aus dem Weg räumt, mit welchen Best Practices man vorgeht und welche Maßnahmen für die erfolgreiche Storage-Migration unverzichtbar sind. Bei brox nennen wir dies unser „Know-how To Succeed“.
Fortsetzung im zweiten Teil
Mit den Herausforderungen bei einer Storage-Migration befassen wir uns im in Kürze erscheinenden zweiten Teil unserer dreiteiligen Blogserie zum Thema Storage: Die Fallstricke bei der Storage-Migration.
Artem Vorontsov
Autor
Junior Consultant
Justin Lee Weis
Co-Autor
Partner / Prokurist