HEX-Festival: Hopes and Expectations
Donnerstag, 14.07.2022
Vom 4. – 8. Juli 2022 fand im MMI Klostergarten in Riddagshausen zum ersten Mal das HEX-Festival statt. Bekannte RednerInnen aus Wissenschaft, Kultur, Medizin und den Medien waren eingeladen, um Hoffnungen und Erwartungen an unsere Zukunft mitzudenken. Ziel war es, in den Diskurs einzusteigen und Anregungen für Konzepte zu hören. Das Publikum konnte sich aktiv beteiligen und Fragen an die ExpertInnen stellen.
Tag 1: Make The World Green Again!
Tatjana Schneider, Rebecca Freitag und Prof. Dr. Niko Paech
Mit Vorträgen aus ökologischer Perspektive zum Stand unserer Erde und zum Klimawandel begann der Abend. Können wir unsere Welt retten und was müssen wir tun? Es wurden Defizite aufgezeigt und Ansätze diskutiert. Schnell war klar: Das Bewusstsein ist da, aber noch nicht immer sind wir bereit, die eigne Komfortzone zu verlassen. Oder gibt es andere Ansätze, die unser Leben einfacher machen und zugleich umweltgerechter? Manche Maßnahmen klingen auf dem Papier besser, als die effektive Wirkung, die sie damit erzielen, ist. Die RednerInnen waren sich einig: Nachhaltigkeit ist der richtige und einzige Weg, damit wir auch in Zukunft noch eine Welt haben, in der weitere Generationen leben können.
Tag 2: Zukunft der Wirtschaft = Zukunft der Menschheit?
Anders Indset, Stefanie Ollenburg und Lucas Buchholz
Wir haben gelernt, dass es auch eine „alternative Zukunft“ gibt. Hier sind wir gefordert. Einfach mal andere Ansätze verfolgen und abstrakt denken. Oder was können wir beim indigenen Volk der Kogi abschauen? Eine geschlossene Gemeinschaft, aber nicht Abgrenzung zur restlichen Welt. Dieses kolumbianische Volk lebt eine bewusste Lebensweise und ist trotzdem mit der modernen Welt verbunden.
Ein anderer Bericht war über unser Kaufverhalten. Dieses wirkt sich direkt auf die Unternehmen und deren Strategien aus. Wir können alles verändern. Wir müssen „enkelfähig“ werden!
Tag 3: Kann K.I. Kunst?
Jovanka von Wilsdorf, Stephan Baumann, Samy Deluxe und Dr. Matthias Röder
Zunächst bekam das Publikum eine Einführung in dieses gar nicht so neue Thema. Die Idee einer künstlichen Intelligenz reicht schon in die 50er Jahre zurück. Erst die günstige Technik der Neuzeit ermöglicht die dafür benötigten Recourcen. Selbstlernende Systeme können helfen, fehlende Dokumente zu ergänzen. Aber am Ende entscheidet der Mensch. Können wir überhaupt noch unterscheiden, was menschgemacht oder künstlich ist? Oder brauchen wir am Ende sogar ein Label „made by human“? Auch die Musik bedient sich zahlreicher Systeme, um den Mensch zu unterstützen. Aber kreativ ist das noch nicht. In ein paar Jahren kann das schon ganz anders aussehen. Aber wer will schon „.. beef mit einer K.I.?“
Tag 4: Wild Wild Web
Sascha Lobo, Isabelle Ewald und Catrin Schröder-Jaross vom Cybercrime-Podcast „Mind the Tech“ und Prof. Dr. Ina Schiering
Die Referierenden erklärten uns das Internet und dessen Entwicklung. Schon bald kam die Frage nach unserem Verhalten im www auf. Wie tragen wir mit unseren Gewohnheiten dazu bei, dass Netz zu trainieren? Im Hintergrund wird genau unser Verhalten (bewusst oder unbewusst) analysiert. Gleichzeit wird uns aber auch Arbeit abgenommen. Wir haben es in der Hand, Technik zu nutzen und dabei aber die Risiken im System zu betrachten.
Nach einem kurzen Entwicklungszeitplan des DeepWeb wurde eine Echtzeit-Reise in das DarkNet präsentiert. Auf der einen Seite unsicherer Marktplatz für illegale und verbotene Dinge, auf der anderen Seite Nachrichtenaustausch für verfolgte Menschen im Exil.
Tag 5: Wissenschaft & Wahrheit
Ranga Yogeshwar, Prof. Dr. Melanie Brinkmann und Prof. Dr. Monika Taddicken
Was ist Wissenschaft und wie kann sie uns helfen? Die Technik hat in den letzten Jahren einen riesigen Sprung gemacht. In der Medizin kann die Analyse von großen Datenmengen exakte Diagnosen stellen. Eine Frage an das Publikum: Wollen wir unser Todesjahr wissen? Ein Viertel der ZuhörerInnen stimmen dafür. Damit rückt das Team der Forschenden immer mehr in den allgemeinen Fokus.
Aber nicht jede/r Wissenschaftler/in ist automatisch auch für den Dialog in den Medien und im Internet geschult. Wir müssen über gerechte Kommunikationswege einen Austausch ermöglichen. In der Schule sollten wir nicht mehr nur die Fakten lernen, sondern das System des Lernens. Es wurde diskutiert, wie uns dieser Unterricht als Individuum beeinflussen und wie die Arbeit in der Zukunft aussehen könnte.
Fazit:
Es war eine spannende und sehr anregende Woche. Ein tolles Format mit interessanten Gästen, die einen direkten Einblick in ihre Forschung und Projekte gegeben haben. Das Festival war in der wunderschönen Natur des Klosters Riddagshausen, coronagerecht und trotzdem idyllisch zwischen alten Mauern perfekt präsentiert. Interaktiv im direkten Austausch mit dem Publikum wurden neue Trends, aber auch alternative Konzepte besprochen. Wichtig ist, in Kommunikation zu bleiben. Nächstes Jahr soll es eine Fortsetzung geben. Weitere Informationen können der Homepage des HEX-Festival entnommen werden.
Sandro Siebke
Autor
Senior Consultant